Kannst du deinen Geist hochladen und für immer leben? | Kurzgesagt

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Video

Transkript

Der Wunsch, die Grenzen der menschlichen Erfahrung zu überschreiten, ist so alt wie unsere ersten Geschichten.

Wir existieren in einem endlosen Universum, das nur von den Naturgesetzen eingeschränkt wird, aber unser Bewusstsein ist in sterblichen Fleischmaschinen gefangen.

Dank atemberaubenden Innovationen und Fortschritt

erscheint das Konzept, unser Fleischgefängnis zu verlassen und unser Bewusstsein in eine digitale Utopie hochzuladen, erstmals möglich.

Sogar als logischer nächster Schritt unserer Evolution.

Digitale Unsterblichkeit und „Mind uploading“ sind zentrale Themen im Spiel Cyberpunk 2077.

Dieses spielt in einer bedrückenden dystopischen Zukunft mit riesigen technologischen Fortschritten und erkundet die Frage, was diese für die Menschheit bedeuten.

Vor etwa einem Jahr fragte CD Projekt Red uns, ob wir ein Video über diese Ideen machen wollten, und wir waren sofort dabei.

Also befassen wir uns jetzt mal gemeinsam mit diesem Thema:

Kann man sein Bewusstsein in einen Computer hochladen?

Nun ja. Das ist komplizierter.

Was genau will man hochladen?

Bewusstsein, Verstand, Geist – das sind schwer zu definierende Begriffe.

Oft beschreibt man damit die kollektiven Fähigkeiten deines Bewusstseins und deiner Intelligenz – das, was dich denken, verstehen und träumen lässt.

Es geht also um das theoretische Konzept, eine Kopie dieser inneren Welt anzufertigen

und auf einem Computer zu speichern, der dein Bewusstsein daraufhin simulieren kann.

Aber schon allein die Definition unserer Prämisse wird schnell sehr schwer.

Die Machbarkeit eines solchen Prozesses setzt drei Annahmen voraus:

  1. Annahme:

Das Bewusstsein befindet sich in der Struktur, dem Aufbau und der Biochemie des Gehirns.

Die Idee, dass sich das komplette Bewusstsein allein im Gehirn befindet, nennt man Physikalismus – dadurch bleibt unsere Diskussion im Bereich der Naturgesetze.

  1. Annahme:

Eines Tages werden wir das Gehirn gut genug verstehen und über die notwendige Technologie verfügen, um eine digitale Kopie all seiner Aspekte zu machen.

  1. Annahme:

Dein Verstand kann auf Computersoftware laufen. Das heißt, dass er komplett berechenbar ist.

Es gibt keinerlei physiologische Eigenschaft des Gehirns, inklusive des Bewusstseins, die nicht akkurat simuliert werden kann – wenn auch mit sehr viel Code.

All diese Annahmen wurden von Wissenschaftlern und Philosophen aufgestellt, aber auch in Frage gestellt – es wird weiterhin heftig über sie diskutiert.

Wenn so viele grundlegende Fragen noch unbeantwortet sind, lässt sich das Thema nur schwer besprechen, ohne jemanden zu verärgern.

Unabhängig von deiner Meinung zu diesen Fragen beginnt jede Diskussion über Mind uploading mit dem Gehirn.

Das Gehirn: kurzgesagt

Das Gehirn ist der komplexeste uns bekannte biologische Mechanismus und bräuchte ein eigenes Video, also werfen wir nur einen kurzen Blick darauf.

Ca. 100 Milliarden Neuronen kommunizieren über eine Million Milliarden Verbindungen,

die bis zu 1.000-mal pro Sekunde Signale schicken, was eine Billiarde Ereignisse pro Wachsekunde ergibt.

Und es sind nicht bloß Neuronen, sondern Milliarden unterstützende und Immunzellen verschiedener Arten, die eigene Aufgaben haben.

Grob kann man das Gehirn in verschiedene Abschnitte mit unterschiedlichen Rollen einteilen: von Atmung und Herzschlag bis hin zu Motorikkontrolle und Reflexen.

Die komplexesten Teile des Gehirns – der Neocortex oder die äußerste Schicht – enthalten Erinnerungen und unsere Fähigkeit, zu planen, zu denken, zu hoffen, zu träumen.

Wo genau im Hirn sich das „Ich“ befindet, ist nicht ganz klar.

Wir wissen, dass Bereiche wie der Precuneus den größten Einfluss auf unser Bewusstsein haben,

aber verschiedene Bereiche können zusammenarbeiten und so Aufgaben erfüllen, die keiner alleine schafft.

Auch die Bauteile des Gehirns sind nicht gerade einfach.

Neuronen sind nicht einfach Leitungen; sie verarbeiten und verändern Informationen.

Synapsen, an denen Signale zwischen Neuronen übertragen werden, enthalten Rezeptoren für Hunderte chemische Signale, sodass sie von außen beeinflusst werden können.

Davon haben wir ein grundlegendes Verständnis und wir können in kleinem Rahmen ihr Verhalten vorhersagen,

aber das Gehirn besteht aus mehr als nur Nervensignalen.

Hormone sind extrem wichtig, wie Serotonin, das unsere Stimmung beeinflusst, oder Histamin, das beim Lernen hilft.

Das Gehirn wird auch von anderen Körperteilen beeinflusst, von Herznerven bis hin zur Darmflora.

Je mehr wir über dieses bereits komplizierte System lernen, desto komplizierter wird das Ganze.

Um dieses ineinandergreifende Wirrwarr aus Zellen und Fleisch und Chemikalien in einen Computer zu bekommen, brauchen wir ein digital simulierbares Modell.

Eine Art Scan.

Leider ist unsere Scantechnologie, wie fMRT-Maschinen, nicht mal ansatzweise gut genug dafür.

Aber es gibt eine andere, vielversprechende Methode:

Dabei wird das Gehirn in winzige Scheiben geschnitten und mit einem hochauflösenden Elektronenmikroskop gescannt, um ein detailliertes Bild von Zellen und Verbindungen zu erstellen.

2019 haben Wissenschaftler erfolgreich einen Kubikmillimeter eines Mäusegehirns dargestellt – so groß wie ein großes Sandkorn,

aber er enthielt 100.000 Neuronen, eine Milliarde Synapsen und 4 Kilometer Nervenfasern.

Dieses Stückchen Hirn wurde in 25.000 Scheiben geschnitten.

Fünf Elektronenmikroskope liefen fünf Monate lang ununterbrochen und sammelten 100 Millionen Bilder.

Es dauerte drei Monate, diese zu einem 3D-Modell zusammenzufügen.

Die kompletten Daten nehmen 2 Millionen Gigabyte Cloud-Speicherplatz ein.

Um das ganze menschliche Hirn zu scannen, müssten wir diesen Prozess eine Millionen Mal durchführen, was gar nicht so leicht ist.

Noch schlimmer: Um das Gehirn korrekt zu simulieren, müssten wir noch viel kleinere Bauteile ausarbeiten, die Milliarden von Proteinen beinhalten,

oder sogar einzelne Moleküle, die für die Reaktionen auf Zellebene verantwortlich sind.

Das könnte für mehr Daten sorgen, als der gesamte Speicherplatz auf der Welt fassen kann.

Vom Gehirnwasser zum Bewusstseinswein

Trotz all dieser lästigen Probleme ist die eigentliche Frage, wie wir den statischen Bauplan des Hirns in etwas Aktives verwandeln.

Selbst wenn wir einen Scan haben, bis in die kleinsten Synapsen,

brauchen wir Gesetze und Regeln, die dieses Diagramm beleben, die der statischen Struktur Leben verleihen,

die es mit den Gesetzen von chemischen Verbindungen und Elektrodynamik aktualisieren und animieren.

Damit es genau wie das Hirn dynamisch und aktiv wird und sich in jeder Mikrosekunde weiterentwickelt, um zu denken, zu sehen und zu handeln.

Ehrlich gesagt wissen wir nicht, ob dies überhaupt möglich ist.

Ob unsere Technologie jemals ein echtes Bewusstsein hervorbringen kann.

Das alles hängt von einer grundlegenden Frage ab:

Sind Gehirn und Bewusstsein nur kompliziert und schwer zu verstehen?

Oder sind sie komplex auf eine Weise, die wir nicht nachvollziehen können?

Im schlimmsten Fall besteht das Bewusstsein aus mehr als nur allen Einzelteilen des Gehirns und wir wissen es bloß noch nicht.

Komplex auf eine Art, die nicht mit besseren Scans überwunden werden kann.

Eine Liste von Zutaten reicht vielleicht nicht, um einen guten Bewusstseinskuchen zu backen.

Im Moment haben wir einen guten Anfangspunkt mit klaren wissenschaftlichen Ergebnissen und ein Endziel,

aber der Weg zu einer echten Simulation ist unklar und setzt viel Innovation und Forschung voraus.

Menschen waren schon immer schlecht darin, Fortschritt vorherzusagen.

Bestenfalls muss man einfach die notwendige Arbeit machen und die richtigen Lösungen finden.

Vielleicht muss man nicht jede Zelle bis ins letzte Atom simulieren.

Vielleicht kann man manche Elemente in Wahrscheinlichkeitsmodellen vereinfachen,

die dem Verhalten des Gehirns entsprechen, aber eine überschaubarere Zahl einfacher Systeme benutzen.

Wir wissen nicht, ob wir unser Gehirn und unser Bewusstsein jemals gut genug verstehen werden, um menschliches Bewusstsein zu digitalisieren.

Aber die Forschung ist echt und die Mühe wert.

Zumindest lernen wir dabei sehr viel über uns selbst und entwickeln zahlreiche neue Technologien.

Wenn wir Erfolg haben, könnte Mind uploading durchaus dank unserer schnell fortschreitenden Computertechnologie zur Realität werden.

Die Folgen davon für die Menschheit und unsere Zukunft im Universum wären überwältigend, beängstigend und unglaublich.

Die Kopie

Erfolgreiches Mind uploading entspricht praktisch Unsterblichkeit.

Du existierst, solange eine Kopie irgendwo gespeichert ist, wenn sie nicht beschädigt oder gelöscht wird.

Aber wenn der Scan auf irgendeine Weise fehlerhaft ist, ist dein Bewusstsein es vielleicht auch.

Vielleicht erlebst du eine Ewigkeit voller Schmerz oder Paranoia oder erleidest einen endlosen psychotischen Zusammenbruch.

Die Frage, ob dieses digitale Bewusstsein wirklich DU bist, ist hochkomplex, also nehmen wir erst einmal an, dass dein digitales Bewusstsein sich zumindest anfühlt wie du.

Wie würde der Prozess deine Sicht aufs Leben verändern?

Würdest du dich sicherer fühlen, wenn der Tod nicht unbedingt das Ende bedeutet?

Oder würdest du um jeden Preis den Tod verhindern wollen, bis du digitalisiert wurdest?

Wenn die Scantechnologie fortschrittlich genug ist, könnten deine biologische und deine digitale Version gleichzeitig existieren.

Ihr könntet einander helfen, um deine biologische Lebensdauer angenehmer und die Zukunft der Kopie sicherer zu gestalten.

So oder so würde deine Bewusstseinskopie ein völlig neues Leben beginnen, sobald sie erstmals ihre digitalen Augen öffnet.

Einen funktionierenden Körper zu haben, ist angenehm und du bist daran gewöhnt.

Essen, Liebe, Schmerz, Erschöpfung – das alles ist ein Teil von uns, mit dem wir leben müssen.

Aber letztendlich sind all diese Dinge nur Neuronen in unserem Gehirn.

Vielleicht würdest du in einem simulierten Körper leben wollen, aber für einen digitalen Verstand könnte das optional sein.

Sich zu verlieben ist vielleicht bedeutungslos, wenn du es auf Knopfdruck machen kannst.

Stattdessen suchst du vielleicht nach neuen, außergewöhnlichen Erfahrungen.

Auf der Oberfläche der Sonne zu wandeln!

Die Zeit vorzuspulen, um ein paar langweilige Monate zu überspringen!

Eine Simulation der Vergangenheit zu erleben!

Deine Perspektiven und Prioritäten würden sich in dieser befreiten Form ständig verändern.

Je länger das digitale Bewusstsein existiert, desto mehr Wissen über sich selbst sammelt es, und es könnte seinen eigenen Inhalt abwandeln.

Das können einfache Dinge sein, wie eine lästige Erinnerung zu löschen.

Oder du könntest Aspekte deiner Persönlichkeit verändern – einen Groll, eine Sucht, Faulheit.

Ohne die Fesseln der Biologie könnten deine Fähigkeiten sich im Rahmen des technologischen Fortschritts weiterentwickeln,

während deine Prioritäten und Ziele sich vielleicht mehr und mehr von denen des Originalgehirns, falls es noch lebt, unterscheiden.

Das Verständnis des wahren Potenzials digitaler Unsterblichkeit würde langsam wachsen. Du könntest Projekte angehen, die länger als deine Lebenszeit dauern.

Wissenschaftler könnten unglaubliche Mengen an Wissen sammeln und ihre Entdeckungen könnten die Welt grundlegend verändern.

Abenteurer könnten sich in kleine Raumschiffe hochladen und die Sterne erkunden

und sich dabei einfach mal ein paar Jahrtausende auf Pause stellen.

Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass jedes digitale Bewusstsein dem Wohl der Menschheit dienen würde – das tun unsere Fleischversionen ja auch nicht.

Manche Menschen wollen Macht und Einfluss und hätten nun eine Ewigkeit Zeit, um Imperien aufzubauen.

Andere würden so viele Rohstoffe wie möglich für sich beanspruchen und dabei mit anderen, ähnlich gesinnten digitalen Personen konkurrieren.

Je länger sie leben, desto weniger Mitgefühl haben sie vielleicht mit biologischen Wesen.

Oder man stelle sich unsterbliche Kultanführer vor, die Lügen verbreiten und Religionen erfinden und über Jahrhunderte ihre Dogmen perfektionieren.

Möglicherweise passiert aber auch nichts davon.

Vielleicht ist unser Bewusstsein nicht für die Unsterblichkeit gemacht und ein digitales Bewusstsein wird steif

und unproduktiv und müde nach einem sehr langen Leben, weil es alles erlebt hat, was es erleben wollte.

Man kann kaum vorhersagen, wie viel Gutes oder Böses ein sich weiterentwickelndes Bewusstsein über Jahrhunderte oder Jahrtausende hinweg anrichten könnte.

Während Mind uploading mit all seinem Potenzial und seinen Gefahren jenseits unserer derzeitigen technologischen Möglichkeiten liegt,

kannst du einen Teil deiner Freizeit in der Gegenwart dazu nutzen, eine Interpretation dieser Zukunft zu erkunden –

auf den Straßen von Night City in Cyberpunk 2077.

Cyberpunk 2077 wurde von CD Projekt Red entwickelt, dem Studio hinter der Witcher-Reihe,

und ist eines der am sehnlichsten erwarteten Spiele der letzten Jahre.

Du lebst in einer düsteren, dystopischen Zukunft, in der unglaubliche Technologien neu definieren, wer und was wir sind.

In einer immersiven Geschichte wirst du ein Teil dieser atemberaubend großen Welt.

Wir haben das Spiel noch nicht gespielt, aber bis ihr dieses Video seht, sitzen wir bestimmt schon dran.

Nach den letzten Spielen von CD Projekt Red kann man davon ausgehen, dass es ein unglaubliches Spiel wird,

weshalb wir Lust auf diese Zusammenarbeit hatten und dieses Video so lange zurückgehalten haben.

Wenn ihr neugierig geworden seid, lasst euch das Spiel also nicht entgehen.