Die Entstehung des Bewusstseins - wie unbewusste Dinge bewusst wurden | Kurzgesagt

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Video

Transkript

Das Bewusstsein ist wohl eins der größten Rätsel.der Natur.

Im Kern ist es die Fähigkeit, unsere Umgebung wahrzujehmen

und unsere innere Befindlichkeit.

Wenn wir über unser Bewusstsein nachdenken,

drehen wir uns im Kreis:

Es ist das, was du gerade hier und jetzt erfährst.

Es genauer zu beschreiben macht uns jedoch Schwierigkeiten.

Und nicht nur uns.

Philosophen und Wissenschaftler haben die gleichen Schwierigkeiten

mit der Definition von Bewusstsein.

Es gibt unterschiedliche Ideen.

Es ist seltsam, dass wir nicht wissen, wie das Erfahren von uns selbst und unserer

Umgebung zustande kommt.

Bewusstsein und Intelligenz hängen miteinander zusammen,

sind aber nicht das Gleiche.

Über die Beziehung von Bewusstsein und Intelligenz geht´s in anderen Videos..

Wie viele andere Merkmale, so hat sich Bewusstsein wohl

nach und nach in unzähligen kleinen Schritten durch natürliche Selektion evolviert.

Es entstand so eine Art Gradient in der Entwicklung des Bewusstseins.

Was war der erste Schritt von Nicht-Bewusstsein zu einfachstem Bewusstsein,

das sich dann zu dem Bewusstsein des heutigen Menschen weiter evolvierte?

Nimm einen Stein.

Wir alle stimmen überein, dass ein Stein über kein Bewusstsein verfügt.

Auch wenn sogar manche Esoteriker anderes glauben

und einem Steinklumpen ein inneres Leben zusprechen.

Dafür spricht allerdings nichts,

denn Steine zeigen kein Verhalten. Inneres Leben kann weder bewiesen noch ausgeschlossen werden.

Besser ist es mit Lebendigem zu starten.

Etwas Lebendiges ist ein Teil im Univérsum,

das sich am Leben erhalten und fortpflanzen kann.

Dazu benötigt es Energie.

Deshalb muss es eine Wahrnehung von der Welt entwickelt haben.

Die Aufgabe der frühesten Entwicklungsstufe des Bewusstseins war wohl,

ein bewegliches Lebewesen, das neue Energie braucht, zu Fressbarem zu leiten.

Dazu braucht´s noch nicht mal echtes Bewusstsein.

Trichoplax adhaerends, ein sehr primitives Tierchen, bewegt sich unkontrolliert umher

In der Gegenwart von Fressbarem wird es langsamer

und beschleunigt wieder, wenn nichts da ist.

Das ist sehr effektiv, denn es verbringt so mehr Zeit in der Nähe von Fressen.

Die Bewegungen sind aber nicht zielgerichtet,

so dass kein Bewusstsein von der Umgebung nötig ist.

Der erste größere Entwicklungsschritt zu Bewusstsein wurde wohl erreicht, als

bewegliche Lebewesen zielgerichtet auf Fressen zusteuern konnten

und sich wegbewegen konnten, wenn Gefahr drohte,

zB wenn es selbst zur Mahlzeit werden sollte.

Dugesia tigrina, ein kleiner Wurm mit lustigem Gesicht,

ist manchmal hungrig und manchmal nicht.

Wenn er sich bewegt, reagiert er nicht einfach nur automatisch auf einen Außenreiz,

sondern seine Aktionen werden durch seinen inneren physiologischen Zustand bestimmt,

nämlich ob er hungrig oder satt ist.

Wenn er gesättigt ist, ist er träge.

Bei Hunger jedoch bewegt er sich in Richtung Fressen.

Seine Chemorezeptoren am Kopf lenken ihn in die Richtung mit dem stärksten Futtergeruch.

Nach dem Fressen zieht er sich zur Verdauung

an einen dunklen und sicheren Ort zurück.

Bis er erneut Hunger bekommt.

Tiere, die blind dem Geruch folgen, wissen nicht, wohin sie sich bewegen.

Der nächste Entwicklungsschritt ist, Dinge in einer Entfernung wahrzunehmen,

also Sehfähigkeit zu entwickeln.

Das Sehen gibt Kontext und Tiefe in unsere Welt.

Wir nehmen den Raum wahr, in dem sich wir und unsere Nahrung befinden.

Eine neue Dimension des Bewusstseins wird erreicht.

Augen ermöglichen uns, unser Zielobjekt direkt anzuvisieren und zu verfolgen.

Aber in diesem Stadium der Evolution können wir nur verfolgen, was wir direkt sehen.

Der nächste Entwicklungsschritt spielt sich im Inneren des Gehirns ab:

Nämlich sich Futter vorzustellen, das wir nicht direkt sehen.

Dazu müssen wir eine innere Repräsentation der äußeren Welt haben.

Dann kann ein Tier nach Futter suchen, das es mit seinen Sinnen nicht wahrnimmt..

Diese innere Repräsentation von den Dingen, die wichtig sind,

ermöglicht das Begehren und die daraus folgende Futtersuche.

Jetzt werden wir mit der Welt, in der wir leben, nach und nach vertraut.

Die Fähigkeit sich an Dinge zu erinnern ist entstanden.

Dank des Erinnerns können Tiere einige Sekunden von ihrer Tätigkeit abgelenkt werden,

die sie kurze Zeit später wieder aufnehmen.

Ein ähnliches Phänomen wird Objekt Permanenz genannt.

Das bedeutet, dass wir um die Existenz von Dingen wissen,

auch wenn wir sie nicht sehen.

Einige Säugetiere und einige Vögel haben diese Fähigkeit.

und vielleicht noch weitere Tiere.

Menschenkinder entwickel diese Fähigkeit mit etwa 8 Monaten,

Küken hingegen schon nach 1 Tag.

Dinge zu erinnern benötigt zumindest ein einfaches Gefühl für Zeit.

Ein Gefühl für Zeit ist ein großer Schritt

auf dem Weg zu Bewusstsein.

Es ermöglicht uns sich die Zukunft vorzustellen.

Erwachsene Hühner z.B. können Futter direkt vor ihrem Schnabel eine Weile widerstehen,

wenn sie dadurch eine größere Portion wenig später erwarten dürfen.

Diese “verzögerte Gratifikation” ist nur möglich,

wenn man eine innere Vorstellung von der zukünftigen Gratifikation erworben hat.

Das ist sogar für erwachsene Menschen oft nicht einfach!

Western Scrub Jays sind Experten in verzögerter Gratifikation:

Sie verstecken und speichern Futter, um es erst später zu essen.

Sie wechseln sogar das Versteck, wenn sie sehen, dass ein Futterdieb sie beobachtet..

Das bedeutet, dass sie wissen, was Artgenossen vorhaben. Sie können also

die Perspektive des Artgenossen einnehmen

und ihre Gedanken lesen.

Diese Fähigkeit Gedanken von Artgenossen zu lesen,

ist entscheidend für hohe Bewusstseinsgrade.

Sich in Andere hineinzuversetzen

ermöglicht es Konkurrenten auszutricksen.

oder mit einem Freund mitzufühlen.

Die Evolution der Sprache hebt die Fähigkeit Gedanken zu lesen und

zu benennen, was nicht sichtbar ist, auf eine noch höhere Stufe

Worte ermöglichen uns Hypothesen über die Welt zu entwerfen,

mit anderen zu kommunizieren und

detaillierte Pläne zu machen.

Worte ermöglichen uns über uns selbst nachzudenken.

über unseren Platz im Universum

und über unser Bewusstsein.

Davon werden zukünftige Videos handeln.

Wie also ist Bewusstsein entstanden?

Es begann wohl mit der zielgerichteten Bewegung eines hungrigen Lebewesen

in Richtung einer Futterquelle.

Das gab ihm Überlebensvorteile gegenüber Tieren, die sich ungerichtet oder überhaupt nicht fortbewegten.

Es begann mit Hunger und Futtersuche.

Sogar mit unserem ausgefeilten Bewusstsein,

das uns über das All träumen,

Wolkenkratzer errichten und für Romane schwärmen lässt,

denken wir immer daran, wie wir zu unserer nächsten Mahlzeit kommen.

Wir haben so viel und schlau darüber nachgedacht, dass jetzt das Essen sogar zu uns kommt.

Mit wenig bewusster Anstrengung!

Dies ist der erste Teil eines Dreiteilers

über die großen Fragen des Lebens und des Universums.

Ermöglicht hat dies die Templeton World Foundation.

(Es folgen weitere Infos zum Sponsor)