Was würde passieren, wenn wir die Sonne zur Erde bringen würden? | Kurzgesagt

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Transkript

Was würde passieren, wenn du ein kleines Stück der Sonne zur Erde bringen würdest?

Kurze Antwort: Du stirbst.

Lange Antwort: Es ist abhängig davon, welches Stück der Sonne.

Wie die meiste Materie unseres Universums ist die Sonne weder fest, flüssig oder gasförmig, sondern Plasma.

Plasma ensteht, wenn ein Stoff so heiß ist, dass die Nukleonen und die Elektronen sich voneinander trennen können

und sich frei bewegen können, was eine Glibber-ähnliche Substanz erzeugt

Man kann sich die Sonne also als einen extrem großen, runden Ozean voller heißem Glibber vorstellen.

Je tiefer man geht, desto dichter und seltsamer wird dieser Glibber.

Also lasst uns drei Proben, jedes so groß wie ein Haus, zu unserem Labor auf der Erde bringen

und schauen, was passiert.

[Intro]

[unterstützt durch “Brilliant - Math and science done right”]

Erstes Beispiel: Die Chromosphäre.

Die Chromosphäre ist die Atmosphäre der Sonne.

Eine Schicht bis zu 5.000 Kilometer tief, voller dünnem Gas, das von einem Wald aus Plasmaspitzen bedeckt ist,

die fast so groß wie die Erde sein können.

Es ist sehr heiß hier, zwischen 6.000°C und 20.000°C,

aber wenn wir ein flüssiges Stück davon zur Erde bringen,

bekommen wir nicht wirklich das, was unser Geld wert wäre.

In dem Bereich, in dem wir unsere Probe nehmen, ist die Chromosphäre mehr als eine Millionen Mal weniger dicht als Luft,

also ist es, verglichen mit unserer Atmosphäre auf Meeresspiegelniveau, quasi so,

als hätten wir den Vakuum des Weltalls auf die Erde gebracht.

In dem Moment, in dem unsere Probe ankommt,

würde es sofort durch unsere Atmosphäre zusammengedrückt werden und implodieren.

Luft würde eilen, um den Vakuum zu füllen,

und würde dabei so viel Energie benutzen, wie 12 Kilogramm TNT.

Das würde eine Druckwelle mit großem Druck erzeugen,

die Glas zertrümmern, Trommelfelle platzen lässt und vielleicht ein paar innere Organe zerreißen würde.

Wenn du zu nahe dran stehen würdest, könnte es dich töten.

Also solltest du besser genügend Abstand halten.

Lasst uns tiefer gehen.

Zweite Probe: Die Photosphäre.

Unter der Chromosphäre ist die leuchtende Oberfläche der Sonne:

Die Photosphäre, die das Licht produziert, das wir sehen.

Es ist bedeckt von einem Netz aus Millionen Hot-Spots, genannt Granulen,

jeder davon ungefähr so groß wie die Vereinigten Staaten

und über 5.000°C heiß.

Diese Granulen sind die Spitzen von konvektiven Säulen:

Aufgewühltes Gas, das die Hitze vom Zentrum der Sonne zu ihrer Oberfläche bringt.

In diesen Säulen, ein paar hundert Kilometer tief, nehmen wir unsere zweite Plasmaprobe.

Diese hat etwa den selben Druck, wie unsere Atmosphäre auf der Erde.

Auch wenn es immer noch viel weniger dicht ist, als Luft,

wird der Druck von der Hitze unterstützt; es wird also nicht implodieren.

Unsere Sphäre beinhaltet jetzt doppelt so viel Energie,

soviel Energie wie 25 Kilogramm TNT, dieses Mal als Hitze.

Für einen umwerfend kurzen Moment würde dieses Plasma mit der millionenfachen Helligkeit der Sonne, wie wir sie von der Erde sehen,

sofort Feuer in unserem Labor anfachend.

Doch ein paar Millisekunden später, sind diese Feuer alles was übrig ist.

Das Plasma hat sich zu harmlosem Gas abgekühlt, das von den brennenden Ruinen aufsteigt.

Was wäre, wenn wir tiefer gehen würden?

Dritte Probe: Die radioaktive Zone

Hier ist das Plasma etwa 2 Millionen Grad heiß und so dicht und eng gehäuft,

dass es eine Art Labyrinth für sich selbst entwickelt.

Energie in Form von Photonen versucht zu fliehen,

muss aber für hunderttausende Jahre umherstreifen, von Partikel zu Partikel abprallend,

bis es letztendlich einen Ausgang findet.

Materie von hier in unser Labor zu bringen ist das, was Experten

eine sehr schlechte Idee nennen.

Sobald es in unserem Labor ankommt ist der extreme Druck, der das Plasma zusammen hält weg

und das Material explodiert mit der Kraft einer Thermonuklearwaffe.

Unser Labor und die Stadt außenherum werden sofort zerstört.

Zum Glück wird es keine radioaktive Strahlung geben.

Da unser Labor zerstört ist, können wir die Illusion verlassen, dass wir versuchen heute irgendeine Forschung zu betreiben.

Was, wenn wir viel, viel tiefer gehen?

Letzte Probe: Der Kern

Hier im zentralen 1% des Sterns finden wir ein drittel der Masse der Sonne.

Die Materie wird hier von dem gesamten Gewicht des Sternes darüber komprimiert.

Im Zentrum des Kerns beträgt die Temperatur 15 Millionen Grad.

Heiß genug um Helium durch den Zusammenstoßen von Wasserstoff zu generieren;

die Sonne durch Nuklearfusion antreibend.

In Milliarden von Jahren, nach dem Tod der Sonne, wird dieser Kern als weißer Zwerg übrig bleiben.

Wenn wir eine Probe davon auf die Erde bringen, würde dies viele Unannehmlichkeiten auslösen.

Die größte jemals gezündete Nuklearwaffe hatte eine Energie von 40 Megatonnen TNT

oder eines Würfels mit der größe des Empire State Buildings.

Unsere Probe entspricht 4000 Megatonnen.

Das sind 4 Milliarden Tonnen TNT oder ein Würfel mit einer Höhe von 1,3 km.

Um Ihnen ein Gefühl dieser Größe zu geben, ist dies der Würfel in Manhattan.

Sobald die Kugel auf der Erde ankommt, breitet sich diese super dichte Materie sofort aus

und lässt eine Explosion frei mit der Kraft von […] naja […] der Sonne.

Wenn wir die Probe in Paris in der früh bekommen,

würden die Bürger von London etwas bekommen, das wie ein zweiter Sonnenaufgang aussieht,

aber einer der heller und heller und heißer und heißer wird, bis London zu Asche verbrennt.

In einem Radius von etwa 300 km um die Explosion wäre alles verbrannt.

Die Druckwelle würde mehrere Male um die Erde gehen.

Die meisten Gebäude in Zentraleuropa wären dem Erdboden gleich,

Trommelfälle würden platzen und Fenster gehen auf dem gesamten Kontinent zu bruch.

Die Explosion wäre apokalyptisch, möglicherweise würde sie die Menschheit ausrotten

Wenn Menschen überleben würden, könnten wir uns auf den Staub in der Atmosphäre darauf verlassen, eine kleine Eiszeit entstehen zu lassen.