Warum der Krieg gegen Drogen eine grosse Niederlage ist | Kurzgesagt

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Vor über 40 Jahren erklärte Präsident Nixon

Drogenmissbrauch zum Staatsfeind Nummer Eins,

und begann eine nie dagewesene Kampange, den “Krieg gegen Drogen”.

Heute liegen die Daten vor.

Der Krieg ist ein gigantischer Misserfolg, mit furchtbaren, unbeabsichtigten Folgen.

Er hat zur Masseninhaftierung in den USA geführt,

zu Korruption, politischer Destabilisierung und Gewalt -

in Lateinamerika, Asien und Afrika;

und zu systematischem Menschen- rechtsmissbrauch weltweit.

Er hat das Leben von Millionen von Menschen negativ beeinflusst.

Und das während wir jährlich Milliarden an Dollar verschwenden,

nur um mächtige Drogenkartelle zu kreieren und zu unterstützen

während das Ziel des Kriegs unerreichbarer denn je erscheint:

Eine Welt ohne Drogen.

Wie konnte das passieren?

Die Grundidee des Krieges ist: “Keine Drogen, keine Probleme.”.

Daher haben wir uns in den letzten Jahrzehnten darauf

fokussiert, das Angebot illegaler Drogen auszumerzen

und Drogenschmuggler wegzusperren.

Aber das ignoriert die grundlegendste der Marktkräfte,

Angebot und Nachfrage.

Wenn man das Angebot reduziert, ohne zuvor die Nachfrage zu reduzieren,

steigt der Preis.

Das mag den Verkauf vieler Produkte hemmen, aber nicht bei Drogen,

denn der Drogenmarkt ist nicht preisempfindlich.

Drogen werden unabhängig von ihrem Preis konsumiert.

Daher führt der Vorgang dazu, dass die Produktion erhöht

und mehr Schmuggler angeheuert werden, was die Verfügbarkeit erhöht.

Das ist auch bekannt als “Balloon Effect”: Selbst wenn die Drogenproduktion

oder wichtige Zulieferer eingeschränkt werden, bleibt die Versorgung unberührt.

Ein gutes Beispiel dafür ist Crystal Meth.

Die US-Regierung versuchte, die Produktion zu stoppen,

indem der Verkauf verwendeter Chemikalien stark eingeschränkt wurde.

Das verdrängte Meth-Produzenten vom Markt,

aber die unbeansichtigte Folge war, dass Tausende kleiner Produzenten überall

die Produktion erst aufnahmen, besonders in Kleinstädten und auf dem Land,

mit nicht regulierten Chemikalien.

Als Antwort darauf wollten einige Staaten das Angebot hausgemachten Meths eindämmen,

indem sie weitere Chemikalien den Regulierungen unterwarfen,

was die Produktion kleiner Anbieter drastisch einschränkte,

das Angebot insgesamt aber nicht weiter berührte.

Mexikanische Drogenkartelle übernahmen und begannen großangelegte Aktionen.

Das Meth war nun von besserer Qualität,

und die Kartelle hatten Erfahrung im Schmuggel.

All die Bemühungen hatten die Methproduktion professioneller

und die Droge potenter gemacht, während das Angebot gleich blieb.

Der Krieg kann nicht über das Angebot gewonnen werden.

Drogen sind leicht verfügbar, und die Nachfrage ist ungebrochen,

und manche Drogen sind reiner als zuvor, und mit einem Budget von ungefähr 30 Mrd.

hat die amerikanische Drogenbehörde eine Effizienz von weniger als 1%

wenn es um die Drogeneinfuhr in die USA

und den Drogenhandel im Land geht.

Für viele Minderjährige weltweit ist es so einfach an Drogen zu kommen wie an Alkohol.

Hier hört es nicht auf.

Die Prohibition hält vielleicht wenige vom Drogenkonsum ab,

aber sie fügt der Gesellschaft als Ganzes schweren Schaden zu.

Viele der typischen Drogenprobleme

liegen eigentlich an dem Krieg, den wir führen.

So macht Prohibition Drogen potenter.

Umso potentere Drogen auf wenig Raum gelagert werden können,

desto mehr Profit lässt sich erzielen.

So war es auch während der Alkohol-Prohibition,

die zu einem vermehrten Konsum von “hartem” Alkohol führte.

Drogen-Prohibition führte auch zu einem weltweiten Anstieg in Gewalt und Mord.

Gangs und Kartelle können das Rechtssystem nicht nutzen,

daher bedienen sie sich der Gewalt.

Das hat zu einer stetig steigenden Gewaltspirale geführt.

Nach einigen Schätzungen ist die Mordrate in den USA

wegen des Kriegs 25% - 75% höher.

Und in Mexiko, dem Land an vorderster Front,

wurden zwischen 2007 und 2014 geschätzte 164.000 Menschen ermordet,

mehr Menschen als in den Kriegsgebieten Afgahnistan und Irak

zusammen im gleichen Zeitraum.

Aber der Krieg führt zu den größten gesellschaftlichen Schäden,

wenn es um die Inhaftierung nicht-gewalttätiger Konsumenten geht.

Die USA, zum Beispiel,

eine der treibenden Kräfte des Kriegs gegen Drogen,

hat 5% der Weltbevölkerung, aber 25% aller Inhaftierten,

größtenteils wegen harten Urteilen und gesetzlichen Mindeststrafen.

Besonders Minderheiten leiden darunter.

40% der Gefangenen in den USA sind schwarz.

Und während weiße Jugendliche eher zu Drogen greifen,

ist es für schwarze Jugendliche 10x so wahrscheihnlich, eingesperrt zu werden.

Gut, aber können wir es anders lösen?

Gibt es einen Ausweg aus der Krise?

In den Achtzigern kam es in der Schweiz

aufgrund von Herionmissbrauchs zu einer Gesundheitskrise.

HIV-Infektionen stiegen an und Straßenkriminalität wurde zum Problem.

Die Regierung teste eine neue Strategie: Schadensminimierung.

Es entstanden kostenlose Behandlungszentren,

wo Abhängige betreut und stabilisiert wurden.

Patienten bekamen kostenlos hochwertiges Heroin,

saubere Nadeln sowie Zugang zu sicheren Konsumräumen,

Duschen, Betten und medizinischer Betreuung.

Sozialarbeiter helfen ihnen, eine Wohnung zu finden und Probleme zu bewältigen.

Das resultierte in einem starken Rückgang der Kriminalität

und zwei Drittel der Patienten fanden eine feste Stelle,

da sich sich jetzt auf ihre Genesung konzentierten

anstatt auf die Finanzierung ihrer Sucht.

Heute sind mehr als 70% aller Heroin- Abhängigen in der Schweiz in Behandlung,

HIV-Neuansteckungen sind stark gefallen,

und tödliche Heroinüberdosen sind um 50% gesunken.

Prostitution und Kriminalität in dem Zusammenhang sind stark zurückgegangen.

Also gibt es nicht nur Wege, die günstiger sind,

sondern die tatsächlich helfen, ohne mehr Probleme zu machen.

Prohibition führt zu einem System, das Menschenrechte mit Füßen tritt,

das enorme Summen verschlingt und viel menschliches Leid verursacht,

alles für ein unerreichbares Ziel.

Nach 40 Jahren Kampf ist es Zeit, diesen Krieg zu beenden

und uns etwas Besserem zu widmen.

Dieses Video wurde unterstützt von der Open Society Foundations

und von Zuschauerspenden auf Patreon.

Wenn du wissen willst, wie du Drogenpolitik beeinflussen kannst,

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