Ist Fleisch schlecht für dich? Ist Fleisch ungesund? | Kurzgesagt

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Video

Transkript

Als unsere vegetarisch lebenden Vorfahren vor zwei Millionen Jahren anfingen, Fleisch zu essen,

lag das nicht nur daran, dass Tiere lecker schmecken. Es war einfach überlebenswichtig.

Aufgrund des damaligen Klimawandels wurde ein Großteil der Pflanzen,

auf die unsere Vorfahren angewiesen waren, weniger verfügbar,

und Fleisch überbrückte diese Lücke.

Spätestens seit der Entdeckung des Feuers

wurde Fleisch ein Hauptbestandteil der menschlichen Ernährung.

Doch in den letzten Jahren wurde Fleischgenuss immer öfter mit Gesundheitsrisiken

wie Herzkrankheiten, bestimmten Krebsarten und einem frühen Tod in Verbindung gebracht.

Also… wie ungesund ist Fleisch wirklich?

[Musik]

In diesem Video werden wir nur über Fleisch sprechen.

Milchprodukte verdienen ein eigenes Video.

Biologisch betrachtet essen wir aus drei Gründen:

um Energie, Stoffe zur Produktion unserer Zellen,

und spezielle Moleküle zu erhalten, die unsere Körper nicht selbst herstellen können.

Die Energie und die meisten Stoffe

kommen von den drei Mikronährstoffen: Fett, Kohlenhydrate und Proteine.

Proteine sind unser wichtigster Rohstoff, um unsere Zellstrukturen instand halten zu können.

Die speziellen Moleküle sind eine große Vielfalt an Vitaminen und Mineralen,

die wir für unseren Stoffwechsel benötigen.

Fleisch versorgt uns mit den meisten dieser Dinge.

Es beinhaltet alle essentiellen Aminosäuren, die unser Körper benötigt,

und viele Mineralien wie z.B. Eisen, Zink,

und essentielle Vitamine, von denen manche kaum in Pflanzen zu finden sind,

wie z.B. Vitamin B12.

Nur ein wichtiger Nährstoff ist in dem meisten Fleisch, das wir zu uns nehmen, gar nicht enthalten:

Vitamin C.

Man kann es in fast jeder Pflanze finden,

und unterstützt unser Immunsystem

und die Entwicklung von Bindegewebe.

Nach ein paar Monaten ohne Vitamin C würdest du Skorbut bekommen.

Aber Fleisch hat einen weiteren großen Vorteil: Seine hohe Bioverfügbarkeit.

Einige Nährstoffe in Fleisch werden schneller verarbeitet,

und sind dadurch schneller für den Körper verfügbar, als es bei Pflanzen der Fall ist.

Spinat z.B. enthält mehr Eisen als Fleisch, aber es wird viel langsamer aufgenommen,

und der Körper braucht mehr Energie, um es zu verdauen.

Es wurden auch mehrere gesundheitliche Vorteile in Gemeinschaften beobachtet,

die sich ausschließlich von Fleisch ernähren.

Die Inuit z.B. können auch in extremen Klimabedingungen überleben,

da ihre Ernährung ausschließlich auf Fleisch basiert.

Das sie das komplette Tier mit allen Organen essen,

bekommen sie alle Nährstoffe, die sie brauchen,

auch Vitamin C.

Fleisch an sich ist also definitiv nicht gefährlich für uns.

Aber die gesundheitlichen Vorteile variieren

je nach Zubereitungsart und dem Tier, von dem das Fleisch stammt.

Wenn wir in der westlichen Welt über Fleisch reden,

meinen wir damit meistens Muskelfleisch,

das sehr nährstoffreich ist,

dem aber allerdings einige Vitamine fehlen, die man für eine rein fleischliche Ernährung bräuchte.

Von allen Tieren ist es wahrscheinlich am gesündesten, Fisch zu essen.

Fisch enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren, darunter Omega-3-Fettsäuren,

die das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen senken könnten

und entzündungshemmende Funktionen des Immunsystems stärken könnten.

Als Teil einer ausgewogenen Ernährung kann Fisch problemlos regelmäßig gegessen werden.

Fisch essen bringt allerdings andere Komplikationen mit sich,

wie z.B. Überfischung

oder die Zerstörung der Meere.

Wir werden darüber in einem anderen Video reden.

Den knappen zweiten Platz belegt das beliebteste Fleisch: Hähnchen.

Es wird als das Fleisch mit den geringsten gesundheitlichen Risiken angesehen.

Der einzig negative gesundheitliche Effekt von Hähnchenfleisch ist etwas kontrovers:

Fett.

Sein hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren

wird mit einem höheren Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Aber diese Vermutung wurde auch von vielen Forschern kritisiert, die sagen,

dass hohe Cholesterinspiegel vermutlich erblich bedingt

und nicht durch Ernährung verursacht seien.

Im Allgemeinen: Wenn du Fleisch möchtest,

und dich um deine Gesundheit sorgst,

iss am besten Hähnchen.

Problematisch wird es eher bei viel rotem Fleisch,

wie Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Pferd und Ziege.

Eine vor kurzem veröffentlichte Studie empfiehlt zum Beispiel

ein Maximum von 23 Gramm rotem Fleisch am Tag.

Das ist ein sehr kleines Steak pro Woche.

Groß angelegte Metaanalysen zeigten jedoch,

dass der tägliche Verzehr von 100 Gramm rotem Fleisch

das Risiko für Diabetes um 19%,

für Schlaganfälle um 11%

und für Darmkrebs um 17% erhöhen.

Das klingt alarmierend. Aber bevor wir in Panik ausbrechen,

sehen wir uns mal an, wie diese Studien durchgeführt wurden.

Denn das führt uns zum zweiten großen Problem

beim Beantworten der Frage, ob Fleisch ungesund ist oder nicht.

Die meisten Studien, die Gesundheitsrisiken mit rotem Fleisch in Verbindung brachten,

waren Fallkontrollstudien.

Das heißt, eine Gruppe von Leuten mit einer Krankheit wurde nach ihren Essgewohnheiten eingeordnet.

Je mehr rotes Fleisch die Befragten essen,

desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie bestimmte Krankheiten bekamen.

Das Problem dabei ist, dass es schwierig ist, andere Einflüsse zu eliminieren.

Menschen, die weniger Fleisch essen, leben oft auch insgesamt gesünder.

Sie essen häufig mehr Obst und Gemüse,

und rauchen und trinken seltener.

Die meisten Studien versuchen, diese Faktoren zu eliminieren,

aber es ist sehr schwierig, aussagekräftige Schlüsse zu ziehen.

Es kommt aber noch schlimmer, wenn wir uns verarbeitetes Fleisch anschauen.

Fleisch verarbeiten heißt, bestimmte Chemikalien zum Fleisch hinzuzufügen,

durch Aushärten, Räuchern, Sortieren oder Gären.

Oder in anderen Worten: es lecker machen.

Speck, Schinken, Salami, Wurst und Hot Dogs

beinhalten Zusatzstoffe, die schädlich für uns sind.

Wie z.B. Nitrate oder Nitrite, die die DNS in unserem Verdauungssystem schädigen,

und dann zu Krebs führen können.

Die WHO überprüfte über 800 Studien über 20 Jahre hinweg,

und kam zu dem Schluss, dass verarbeitetes Fleisch

in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Dickdarmkrebs steht.

Pro 50 Gramm verarbeitetem Fleisch am Tag erhöht sich dein Krebsrisiko um 18 %.

In Sachen Krebsrisiko spielt verarbeitetes Fleisch jetzt in derselben Liga

wie Plutonium, Asbest und Rauchen.

Die WHO betont, dass ihre Forschung sich nur darauf konzentriert, ob etwas Krebs verursacht oder nicht,

und nicht darauf, wie groß das Risiko ist.

Aber verarbeitetes Fleisch erhöht vermutlich ebenfalls das Risiko

für Diabetes, Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich.

Es macht auch einen Unterschied, unter welchen Bedingungen das ursprüngliche Tier gelebt hat.

Es ist üblich, viele Antibiotika an Tiere zu verfüttern, um Krankheiten zu verhindern.

Doch das kann zu Antibiotikaresistenzen führen.

Der hohe Konsum von sowohl verarbeitetem als auch rotem Fleisch

könnte die Wahrscheinlichkeit eines frühzeitigen Todes (unter 75 Jahre) um 29% erhöhen.

Das heißt, dass wenn du dieses Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit von 3% stirbst,

sind es jetzt 4%

Das klingt nicht nach viel,

doch kleine Prozentzahlen haben eine große Wirkung auf eine Gesellschaft von Millionen.

Sie scheinen so lange harmlos zu sein,

bis du selbst betroffen bist.

Fleisch alleine für eine schlechte Gesundheit verantwortlich zu machen, wäre aber falsch.

Es gibt keine Beweise, dass Fleisch grundlegend negative Effekte außer seinem hohen Fettgehalt hat.

Und selbst dieser Punkt ist stark umstritten.

Genau wie bei vielen anderen Freuden im Leben

ist zu viel des Guten manchmal schädlich.

Die meisten öffentlichen Gesundheitsagenturen empfehlen,

den Fleischkonsum auf 500 Gramm pro Woche zu begrenzen.

Studien empfehlen hingegen, verarbeitetes Fleisch so selten wie möglich zu konsumieren.

Wenn du nicht mehr als ein- oder zweimal in der Woche Fleisch isst,

bist du wahrscheinlich im grünen Bereich.

Für die meisten Menschen bedeutet das aber bereits eine drastische Ernährungsumstellung.

Der durchschnittliche US-Amerikaner konsumiert durchschnittlich fast 1600 Gramm Fleisch pro Woche.

Bei einem durchschnittlichen Deutschen sind es 1100 Gramm.

Und viele von uns essen viel, viel mehr.

Wenn du dir nicht wirklich sicher bist,

schreib es dir für ein oder zwei Wochen auf, jedes Mal wenn du Fleisch isst.

Du wirst überrascht sein, wie viel es wirklich ist.

Die meisten Zuschauer dieses Videos würden davon profitieren, ihren Fleischkonsum zu reduzieren.

Abgesehen von gesundheitlichen Bedenken

ist die Fleischindustrie einer der größten Beitragenden des Klimawandels

und hat ein Ausmaß erreicht, das es unmöglich macht,

Millionen Tonnen Fleisch zu liefern und gleichzeitig die Masttiere würdevoll zu behandeln.

Wir haben dies bereits in einem anderen Video genauer besprochen.

Alles in allem ist Fleisch in moderaten Mengen nicht ungesund.

Und du brauchst nicht über Nacht zum Vegetarier zu werden,

um einen wirklichen Effekt auf deine Gesundheit und den Planeten zu haben.

Aber deine Entscheidungen über deine Lebensweise sind wichtig.

Für dich, und für andere.

Das wichtige ist, ab und zu offen für Neues zu sein.

Vielleicht entdeckst du ja bald dein neues Lieblingsgericht.

Bevor du es nicht versuchst hast, weißt du nicht, was du magst oder wozu du fähig bist.

Vielleicht entscheidest du nach Stunden von kurzgesagt-Videos, dass du animieren lernen möchtest.

Du weißt es vielleicht nicht, aber die meisten in unserem Team haben eine Grafikdesign-Ausbildung.

Dass wir zuerst Designprinzipien erlernt haben, bevor wir mit Animation begonnen haben,

war entscheidend für das, was wir heute tun.

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Grafiken nutzen, vom Grafikdesigner Aaron Draplin. Wir können sie persönlich sehr empfehlen.

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Und als Bonus bekommen die ersten 1000 kurzgesagt-Zuschauer,

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[Quack]

[Musik]